

Verwandlungswunder
Von einem Diamanten war schon die Rede. Je nach Blickwinkel
könnte es auch ein futuristisches Flug- oder Tiefseeobjekt sein,
und weitere Assoziationen seien erlaubt. Egal, was der Einzelne in
der Dachform zu erkennen glaubt, das Kongresszentrum auf dem
Campus der EPFL hinterlässt einen starken Eindruck und bietet
eine neuartige, ja spektakuläre Modulierbarkeit des Innenraumes.
G
leich zwei an der Eidgenössischen Technischen Hochschule
in Lausanne entwickelte Technologien kamen im Convention
Center und damit «vor der eigenen Haustür» zum Einsatz. Einer-
seits steht das Gebäude auf 200 Pfählen; fünf davon sind thermi-
sche Versuchspfähle und dienen nicht nur als Stützen, sondern
auch als Wärmetauscher. Ein Flüssigkeitskreislauf sorgt – je
nach Jahreszeit – für Wärme oder Kühlung. Dies als Fortsetzung
eines elfjährigen Forschungsprojekts des EPFL-Instituts für
Bodenmechanik in der Praxis.
Fassadengestaltung mit Solarzellen
Die Pfähle speichern zudem einen Teil der Energie, welche die
300 m
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Farbstoffsolarzellen an der Westfassade produzieren. Auch
sie sind eine Erfindung aus den eigenen Reihen, die 1991 ihren
Anfang nahm und hier als Prototyp erstmals den Weg in eine archi-
tektonische Anwendung gefunden hat. Dies könnte der Startschuss
für die industrielle Karriere der nach ihrem Erfinder benannten
Grätzel-Zellen sein. Die stimmungsvolle Farbkomposition entstand
in Zusammenarbeit mit der Schweizer Künstlerin Catherine Bolle.
Mekka der Wissenschaft
Soviel zur Energietechnik. Was aber hat 2006 den Ausschlag ge-
geben für die Planung und den Bau des Swiss Tech Convention
Centers (STCC)? Als zentrales Element des Erweiterungsprojekts
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Die 300 m
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Farbstoffsolarzellen an der Westfassade sind eine Erfindung
von EPFL-Professor Michael Grätzel, die 1991 ihren Anfang nahm und
hier als Prototyp erstmals den Weg in eine architektonische Anwendung
gefunden hat.
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© Les Cordes Lumineuses – Künstlerin Catherine Bolle